Gewaltfreie Kommunikation

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK)  ist ein Konzept, das von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Es basiert auf einem humanistischen Menschenbild und beinhaltet sowohl Aspekte einer Haltung als auch Strategien für die Kommunikation. Marshall Rosenberg benutzt für die gewaltfreie Sprache das Symbol der Giraffe, weil sie das Landlebewesen mit dem grössten Herzen ist und sie dank ihrer Grösse eine gute Übersicht hat.

Ziele GFK

  • Lösungen finden, in denen es keine Verlierer gibt.
  • Für seine Bedürfnisse einstehen können, ohne dies auf Kosten anderer zu tun.
  • Verantwortung übernehmen für seine Handlungen, Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken.
  • Sich selbst und anderen das Leben verschönern.

Haltung der GFK

Der GFK liegen unter anderem folgende Annahmen zugrunde:

  • Alle Menschen haben und kennen dieselben Bedürfnisse (z.B. Sicherheit, Orientierung, Nahrung, Erholung, Geborgenheit, Gemeinschaft, Wertschätzung).
  • Alles, was ein Mensch tut, tut er mit der Absicht, Bedürfnisse zu erfüllen. Dazu verwendet er Strategien, die zum Teil erfolgreich sind und zum Teil nicht.
  • Das Denken in moralischen Urteilen von richtig und falsch sowie gut und böse wirkt trennend und eskalierend.

Worum es nicht geht

Wenn Menschen "Gewaltfreie Kommunikation" hören, weckt dies manchmal die Befürchtung, es gehe um "Kuschel-Kommunikation" oder um eine freundliche Verpackung von Inhalten. Darum und um folgende Punkte geht es in der GFK nicht:

  • nett oder freundlich sein
  • Konflikte verhindern
  • negative Gefühle verhindern
  • jedem seine Wünsche erfüllen
  • es allen Recht machen

Auf die Bedürfnisse kommt es an!

Wie man psychisch gesund wird und bleibt

Wieso nehmen psychische Krankheiten wie Depression und Angststörungen kontinuierlich zu? Trotz der Komplexität des Menschen und der Gesellschaft gibt es einige ziemlich einfache Antworten und daher auch Lösungen auf diese Frage:

Dass wir ohne Erfüllung unserer biologischen Bedürfnisse (Nahrung,  Schlaf, Wasser, Wärme) in kurzer Zeit krank werden und sterben, ist für alle Menschen sofort einsehbar.  Und schon vor langer Zeit haben Philosophen darauf hingewiesen, dass uns die Erfüllung von psychologischen Bedürfnissen wie beispielsweise Sinn, Gemeinschaft, Sicherheit, Wertschätzung und Akzeptanz glücklich macht und psychisch gesund hält. In den letzten Jahrzehnten wurde diese Annahme auch von wissenschaftlicher Seite bestätigt. Unerfüllte psychologische Bedürfnisse sind einer der häufigsten Gründe von Depressionen und Ängsten. Ein Problem, welches Lösungen häufig im Weg steht, ist die Denk-, Werte- und Gewohnheiststruktur und -kultur unserer zivilisierten Welt. Einerseits verlernen viele Menschen  bereits im Verlauf der Kindheit, Gefühlen und somit auch Bedürfnissen Beachtung zu schenken. Und andererseits sind wir umgeben von Geschichten (Werbung), die uns immer wieder erzählen, wie glücklich uns Gegenstände (die neuste modische Tasche), künstliche Erlebnisse (Filme, Computerspiele, eine schnelle Internetverbindung) oder Statussymbole (das neuste iPhone) machen.

Jemand, der diesen Fragen nachgegangen ist und mit Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt gesprochen hat, ist Johann Hari. Hier kann seinen Ted-Talk angeschaut werden.

Wer das Video mit deutschen Untertiteln schauen möchte, kann es auf TED.com unter diesem Link anschauen


Kontakt: David Rossi, 032 521 06 66, mail@david-rossi.ch